Vorbereitungen auf das Versterben

Selbstverständlich bedeutet der Einstieg in das Rentenleben nicht, dass nunmehr die Jahre gezählt sind. Allerdings gibt es viele ältere Menschen, die zu diesem Zeitpunkt vermehrt über ihr Ableben nachdenken. Zum einen konzentrieren sie sich auf die Gefühle, die der Gedanke an ihr Verscheiden auslöst. Zum anderen stehen Überlegungen an, die die Hinterbliebenen betreffen. Das kürzlich veröffentlichte Plädoyer des Redakteurs Tobias Haberl für einen anderen Umgang mit dem Tod hat reges Interesse ausgelöst.

Inhalt des viel diskutierten Artikels von Tobias Haberl

Der Titel lautet „Wir sollten leben mit dem Tod vor Augen“. Er macht in dem Artikel darauf aufmerksam, dass das Versterben von Menschen in den letzten Jahrzehnten mehr oder weniger zum Tabuthema wurde. Haberl weist darauf hin, dass früher Tote von den Angehörigen im Wohnzimmer aufgebahrt wurden. Jeder konnte sich dort von ihnen verabschieden. Heute wird es völlig anders gehandhabt: Hinterbliebene beauftragen einen Dienstleister, der alle anfallenden Tätigkeiten, die ein Todesfall nach sich zieht, übernimmt. Er bezeichnet diese als „Fachkräfte für das Sterben“.

Finanzielle Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Hinterbliebenen

Manche ältere Menschen denken vor allem über die Beerdigungskosten nach. Sie möchten vermeiden, dass ihre Angehörigen hohen finanziellen Belastungen ausgesetzt sind. Um dies auszuschließen, empfiehlt sich der Abschluss eines Vorsorgevertrages. Er wird zu Lebzeiten mit dem auserwählten Bestatter abgeschlossen, individuelle Leistungen, darunter beispielsweise die Beerdigungs-, Sarg- oder Urnenart sowie der Beisetzungsort, können wunschgemäß vereinbart werden.

Wer noch einen Schritt weiter bei der Bestattungsvorsorge gehen möchte, kann auch ein Sparkonto einrichten, auf dem ein Betrag in Höhe der möglichen Kosten nach dem Versterben eingezahlt wird. Bestenfalls spricht man persönlich mit den Erben über die letzten Wünsche. Der Vorteil gegenüber dem Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsunternehmen ist, dass auch kleinste Details vereinbart werden können. Dies können beispielsweise die

sein.

Warum viele Menschen den Gedanken an den Tod zur Seite schieben

Tatsächlich ist es nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, der Maßnahmen zur Bestattungsvorsorge trifft. Tobias Haberl ist der Meinung, dass die meisten modernen Menschen über den Wunsch nach einem sicheren, selbstbestimmten und berechenbaren Leben verfügen. Der Gedanke an den Tod passt dort nicht hinein, er ist für viele einfach unerträglich. Der Redakteur sieht ein gegenteiliges Verhalten jedoch als bereichernd an.

Er geht davon aus, dass die Beschäftigung mit dem Versterben für eine neue Tiefe mit anderen Prioritäten sorgt. Infolge dessen könnte die so oft zutage tretende Menschenfeindlichkeit sowie das ständige Ich-Getue verringert werden. Seine Idee zum Erreichen einer geänderten, intensiven Beschäftigung mit dem Tod, ist folgende: Es sollte eine verpflichtende Sterbebegleitung bzw. ein Angebot geben, das uns hilft, das Thema näher kennenzulernen. Dies könnte beispielsweise ein „Schnupperpraktikum“ bei einem Bestatter oder die Begleitung einer Person bei ihrer „letzten Reise“ sein.

Bewältigung der Angst vor dem eigenen Tod

Angst vor dem Tod haben nicht nur ältere, sondern auch viele junge Menschen – er ist allgegenwärtig. Psychotherapeuten halten einige Strategien zur Bewältigung bereit. Dazu gehört zum Beispiel, dass man sich in die Situation des Lebensendes hineinversetzt und eine Antwort auf die Frage überlegt: „Wir würde ich aus dieser Perspektive die Dinge bewerten, die mich heute beschäftigen?“ Erfahrungen zeigen, dass dies dazu führen kann, bereits jetzt andere Prioritäten zu setzen und die Weichen neu zu stellen.